Der 2. Weltkrieg PDF Drucken E-Mail

1939

Im August verschärft sich die politische Lage, Kriegsgefahr droht. Volksgasmasken werden verteilt, am 26 August werden die Stellungsbefehle zugestellt, am 27.8. wird die Bewirtschaftung von Lebensmitteln und Bekleidung bekanntgegeben, danach werden Lebensmittelkarten ausgegeben, am 31.8. werden kinderreiche Familien, sowie Familien mit kleinen Kindern erfaßt mit dem Hinweis, sich für eine eventuelle Evakuierung bereit zu halten. Am 1. September, zum Zeitpunkt des Einfalls der Wehrmacht in Polen, wird die Bevölkerung der sogenannten Roten Zone, in der Mimbach liegt, nach einem genau ausgearbeiteten Plan evakuiert.

Omnibusse bringen Frauen und Kinder mit kleinem Handgepäck zunächst in den Raum Kaisers lautern, die Reichsbahn übernimmt den Weitertransport in die endgültigen Bergungsgebiete Thüringen, Oberpfalz und vor allem Mainfranken. Dort ist es die kleine Gemeinde Stadtschwarzach, die einen Großteil der Mimbacher aufnimmt. Für viele Mimbacher ist es die erste größere Reise in ihrem Leben, für die Kinder ein unvergeßliches Abenteuer.

Diejenigen, die über ein eigenes Gespann verfügen, warten zunächst noch ab, ebenso die Männer, die zurückbleiben müssen. Aber nach den Kriegs-erklärungen Englands und Frankreichs an das Deutsche Reich bleibt die Rote Zone nur noch für Militärpersonen, Westwallarbeiter und Mitglieder der Erntekommandos offen.

Die Einwohnerzahl beträgt bei der Evakuierung 744.

 

 

 

 

 

1940

Im Frühjahr werden die Felder von Webenheimer und Mimbacher Bauern mit Sommergetreide, Hafer und Gerste, bestellt, am 1. August ist Mimbach wieder für die Rückwanderer freigegeben. „Nix wie häm“ ist die Parole, Sonderzüge aus den Evakuierungsgebieten bringen Mitte August die Flüchtlinge zurück in ein Dorf, dem man die einjährige Abwesenheit seiner Bewohner wohl ansieht, aber was die Hauptsache ist, keine Kríegsschäden an Gebäuden aufweist. Einzig das Schwimmbad, der Stolz der Gemeinde, ist durch den Bruch einer Beckenwand unbrauchbar geworden und wird acht Jahre lang nicht mehr benutzt werden können.

Die Umgebung von Mimbach ist stark vermint, die Minenfelder sind eingezäunt,in der Nähe des heutigen Gänssteigerhofes ist ein Wehrmachtsgespann in ein Minenfeld geraten, die Überreste liegen bis zur Minenräumung 1941.

Um die Minen im Vorfeld des Westwalls zu räumen, wird ein Minenräum-kommando der Wehrmacht nach Mimbach verlegt, das in wechselnder Besetzung bis 1943 bleibt.

Waren die Mimbacher bis kurzem selbst noch Flüchtlinge, so nehmen sie nach der Rückkehr Familien aus dem Südkreis auf, die wegen der Kriegszerstörungen noch nicht in ihre Heimatdörfer zurück können und dürfen.

 

 

 

 

 

 

1941

wird der zweite Abschnitt der Ortsdurchfahrtserneuerung begonnen.

Die Mimbacher Feuerwehr erhält eine tragbare Motorspritze.

 

 

 

 

1942

greift der Bombenkrieg mit dem Luftangriff auf Saarbrücken am 29. Juli auf das Saarland über. Die Keller werden behelfsmäßig mit Holzstempeln abgestützt, Kellerfenster erhalten durch Stahlplatten oder Sandaufwerfungen Splitterschutz.

 

 

 

1943

fallen zum ersten Mal Bomben in unmittelbarer Nähe des Ortes. War es ein Not-abwurf oder hielt ein Bombenschütze den im Mondschein glitzernden Schelmen-bach für einen beleuchteten Ort, es fielen jedenfalls Dutzende von Brandbomben ins Grünbachtal, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.

 

 

 

1944

Am 28. Februar schießt die Saarbrücker Flak einen viermotorigen Bomber ab, seine Bomben fallen im Notabwurf auf Lautzkirchen, der Bomber stürzt, in mehrere Stücke zerbrochen, in Alschbach ab. Die zehnköpfige Besatzung kann sich durch Fallschirmabsprung retten. Der Absturz ist von Mimbach aus gut zu beobachten. Beim Rückflug wird ein weiterer Bomber in Zweibrücken abgeschossen, der auf ein Gebäude in der Nähe des Bahnhofs stürzt.

Im Sommer 1944 tauchen die ersten Jagdbomber, die Jabos, wie sie genannt werden, auf. Ein amerikanischer Fernjäger greift eine Lokomotive zwischen Blieskastel und Blickweiler an.

Mit der Landung der Allierten in der Normandie gehören Jaboüberflüge und -angriffe zum täglichen Leben. Im August werden an allen Straßen zickzackförmige Splittergräben ausgehoben, um Straßenbe- nutzern bei Angriffen Deckung zu geben. Im Vorfeld des Westwalls beginnen zur gleichen Zeit Schanzarbeiten. Die Schanzer, das sind einmal Angehörige der HJ und des BDM, aber auch Fremdarbeiter, kriegsgefangene Polen, Italiener, Russen. Panzergräben werden ausgehoben, die Bunker mit Laufgräben verbunden, Ein-Mann-Bunker errichtet. Zur Panzer­abwehr werden zwei Panzertürme im Westwallabschnitt Webenheim eingebaut.

 

 

 

Mitte Oktober greifen Jagdbomber, vom Winterberg über Mimbach anfliegend, mit Bordwaffen einen auf der Höhe des Blieskasteler Friedhofs abgestellten deutschen Militärzug an, die Munitionswagen explodieren, Fahrzeuge brennen aus. Die Angriffe auf die damals wichtige Nachschubstrecke wiederholen sich, die Bahnlinie ist gesäumt von Bombentrichtern, der eine oder andere, nicht zugeschüttet, bildet heute ein friedliches Biotop.

Im Herbst werden die ersten amerikanischen Kriegsgefangenen durch Mimbach geführt, deutsche Aussiedler verlassen Lothringen und ziehen mit ihren schweren lothringer Wagen und Pferden durch den Bliesgau, schließlich blockieren riesige Viehherden die Straßen, lagern dann in den Blieswiesen, Anzeichen einer unaufhaltsam näherrückenden Front.

Zur Rundumverteidigung werden die Orte mit Panzersperren versehen. Zwischen zwei aus Stämmen gefügten Widerlagern, die nur einen schmalen Durchlaß ergeben, können dicke Querstämme eingelegt werden, um so die Durchfahrt zu sperren. In Mimbach stehen solche Sperren an der heutigen Breitfurter Straße in der Nähe der Kirche und am ehemaligen Polizeigebäude, heutiges Anwesen Ziehl.

Ende November sind in Mimbach und Webenheim Verbände der SS-Division Feldherrnhalle einquartiert. Auf dem Knopf ist eine Funkstation installiert. Ein am 6. Dezember überfliegender Bomberverband ortet die Station , es fallen Spreng- und Brandbomben. Die erste Bombe trifft die Hauptwasserleitung am Anwesen Agne, eine Brandbombe setzt das Anwesen Hussong in der Dorfmitte in Brand, die restlichen Bomben verfehlen die angepeilte Station und damit auch Mimbach um etwa 100 m und fallen im Bereich des Mühlenweges in die Bliesaue, zahlreiche, dicht nebeneinanderliegende Bombentrichter hinterlassend. Nicht auszudenken, wenn diese Bomben Mimbach getroffen hätten.

 

 

 

 

 

Während 1939 die Rote Zone nach einem ausgeklügelten Plan zwangsgeräumt wird, gibt es zwar beim Nahen der Front einen Räumungsbefehl, der aber wegen des Transportmittelmangels nicht oder nur teilweise befolgt wird.

Im Oktober bringt ein Sonderzug Frauen und Kinder nach Passau, Anfang Dezember folgt ein zweiter mit dem Ziel Schwandorf in der Oberpfalz. Viele Mimbacher bleiben aber zurück und warten ab. Erst als die ersten Granaten in Ortsnähe einschlagen, die Amerikaner waren am 17.12. bis Gersheim vorge-drungen, setzt eine größere Fluchtbewegung. ein. Die Ardennenoffensive führt zu einer Erstarrung der Front. Drei Monate lang bildet im Bliesgau die deutsch-französische Grenze in etwa die Frontlinie, Mimbach wird zum Etappenort, manch einer, der vorher geflüchtet war, kehrt zurück. Die Schanzarbeiten werden weitergeführt, oft allerdings nicht mit dem notwendigen Nachdruck. So meldet am 6.3.45 das Divisionskommando der für Mimbach zuständigen 17. Panzergrenadierdivision Götz von Berlichingen: Folgende Beanstandungen wurden bei der Überprüfung der Ortskommandaturen gemacht:

 

 

„Mimbach: Schlechte Tarnung der Stellungen. Der Weiterbau der Stellungen wurde nicht beaufsichtigt. Von zwanzig eingesetzten Gefangenen, waren noch fünf beim Stellungsbau. Der zur Aufsicht eingeteilte Unterführer wurde nicht angetroffen“.

Neben den regulären Truppen ist in Mimbach auch der sogenannte Volksturm eingesetzt, der sich aus bedingt wehrtauglichen Mimbachern älterer Jahrgänge zusammensetzt, schlecht ausgebildet und noch schlechter bewaffnet ist.

 

 

 

 

1945

Am 15. März beginnt der lang erwartete amerikanische Großangriff. Die deut-schen Stellungen bei Utweiler werden durchbrochen, in der Nacht vom 16. auf den 17.3. werden die deutschen Truppen in den Westwall verlegt, die Blies-brücke in Blieskastel wird am 17.3. gegen 13.00 Uhr gesprengt, in Mimbach werden die Panzersperren geschlossen, die sich bald als wirkungslos erweisen, denn die amerikanischen Panzer fahren einfach durch die Hausgärten, als sie in Mimbach kampflos eindringen. Die Verteidiger das Westwalls haben Befehl, diesen bis zum letzten zu verteidigen, als der amerikanische Angriff noch am gleichen Tag beginnt, aber abgewiesen wird.

Am 18.3. gelingt den Amerikanern ein Einbruch, der nächste Tag steht im Zeichen schwerer Kämpfe, Webenheim wird von den Amerikanern genommen, kurze Zeit wieder zurückerobert. Am 19.3. trifft um 17.00 Uhr bei den Verteidigern des West-walls ein Funkspruch ein, den Westwall zu räumen, da die Amerikaner bereits 10 km nördlich von Homburg stehen und die deutschen Truppen im Rücken bedrohen. Der Westwall wird geräumt. Damit sind die Kampfhandlungen im Bliesgau beendet. Zwanzig Mimbacher erwarten die einziehenden Amerikaner im Mühlenkeller, die Ernst Lindinger zum Bürgermeister ernennen.

 

 

Amerikanische Pioniere erbauen auf den Widerlagern der gesprengten Bliesbrücke eine stählerne Behelfsbrücke.

Mimbach hat die Kämpfe , bedingt durch die rasche Räumung des Westwalls, fast unbeschadet überstanden, Webenheim dagegen ist von den Amerikanern vor den Angriffen auf den Westwall zunächst sturmreif geschossen worden und weist wesentlich höhere Schäden auf.

Der Turm der Mimbacher Kirche hat als exponierter Beobachtungsstand einige Durchschüsse, zu einem völlig zerstörten und zwei schwer beschädigten Häusern kommen in den ersten Tagen der Besetzung zwei Totalverluste hinzu, ein Haus erleidet durch eine Explosion, ein anderes durch Brand Totalschaden, so daß insgesamt etwa 3 % der Bausubstanz zerstört sind.

Zwar sind in den meisten Häusern die Fensterscheiben zu Bruch gegangen, die Dächer sind beschädigt, aber es läßt sich immerhin noch darin wohnen. Die Verluste an Menschenleben sind ungleich höher. Insgesamt verlieren 21 Wehrmachtsangehörige und 8 Zivilpersonen durch Kriegseinwirkungen das Leben, 5 sterben während ihrer Diensstzeit und 23 werden vermißt.

 

 

 

 

 

Regierungsgewalt geht auf die Besatzungsmacht über. Amerikanische Truppen bleiben zunächst noch etwa in Kompaniestärke in Mimbach, wohnen in den neueren Häusern auf dem Knopf. Die langsam zurück-kehrende Bevölkerung muß sich den Anordnungen der Militärregierung beugen und Ausgangssperren, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Beschlagnahme von Wohnungen hinnehmen, Waffen, Ferngläser, Radio- und Photoapparate abliefern. Lebensmittel sind knapp, die Geschäfte sind meist noch geschlossen, es fehlt in Mimbach vor allem Salz, so daß der Bäcker gesalzenes Brot nur gegen die Abgabe von ein paar Gramm Salz abgibt. Es gibt keine Zeitungen, die elektrischen Freileitungen sind ebenso wie die Fernmeldeleitungen zum großen Teil zerstört, man behilft sich mit Karbid- oder Petroleumlampen.

Die Kapitulation des Deutschen Reiches erfahren die Heimgekehrten durch ein Feuerwerk mit Leuchtspurmunition, das amerikanische Truppen am 8. Mai veranstalten.

Die Behelfsbrücke über die Blies wird im Sommer durch einen Schwertransport stark beschädigt und knickt ein. Sie muß später ganz abgerissen werden, eine aus der Westwallbauzeit bei Lautzkirchen über die Blies führende Holzbrücke ermöglicht die einzige Fahrverbindung nach Blieskastel. Ein paar Bretter, über die Mauerreste der gesprengten Brücke gelegt, bilden bei Niedrigwasser einen Fußsteg nach Blieskastel.

Die amerikanischen Truppen verlassen am 10. Juli unter Mitnahme der Feuerwehrmotorspritze Mimbach; sie werden durch französische Einheiten abgelöst, Mimbach gehört jetzt zur französischen Besatzungszone.

 

 

 

 

 

Am 1. Oktober beginnt nach einem Jahr Unterbrechung mit Genehmigung der französischen Militärbehörde in einem notdürftig hergerrichteten Schulsaal wieder der Unterricht. Lehrer Karl Jäger übernimmt die Oberstufe, Frl. Cäcilie Manderscheid unterrichtet die Unterstufe.

Im November beginnen frz. Truppen mit dem Bau einer Holzbrücke über die Blies.

 

 

 

 

1946

In Mimbach wird ein Minensuchkommando aus Freiwilligen stationiert, das die während der letzten Kriegsmonate im Raum Utweiler-Medelsheim verlegten Minen räumen soll. Es bleibt bis 1947.

Französisch wird Pflichtfach in den Volksschulen.

Heinrich Lindinger wird als Nachfolger von Ernst Lindinger Bürgermeister von Mimbach.

E in überörtliches MRS :„Mouvement pour le rattachement de la Sarre à la France“ wird gegründet, das den pol. Anschluß an Frankreich propagiert.

Im September finden die ersten Kommunalwahlen nach dem Krieg statt, Bürgermeister wird Albert Kihm.

Im Dezember wird das Saarland aus der frz. Zone herausgelöst, Grenzkon-trollstellen werden zur übrigen frz. Zone eingerichtet, die Kontrollen übernehmen zunachst französische Polizisten (Garde Mobile). Später werden diese durch frz.Zollbeamte abgelöst, die nun, wie bereits 12 Jahre vorher, die saarländisch- pfälzische Grenze überwachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

1947

Im Juni wird die Saarmark als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt.

Karl Friedrich Hussong wird neuer Bürgermeister.

Im Saarland ist die doppelte Sommerzeit eingeführt.

Da das Mimbacher Schwimmbad infolge der Kriegszerstörungen immer noch geschlossen ist, hat sich der Badebetrieb an das Mühlenwehr verlagert. Im Sommer ertrinkt die Schülerin Mathilde Moschel, als sie vom Wehr in die an dieser Stelle etwa 3 m tiefe und mit Stromschnellen durchsetzte Blies abrutscht.

Dieser Unfall bildet den Anlaß für Wiederherstellung des Mimbacher Schwimmbades.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 5.10. finden die ersten Landtagswahlen im Saarland statt. Vor den Wahlen gibt es eine Lebensmittelsonderration, u.a. eine Dose Pferdefleisch. Die Wahl bringt eine Mehrheit für die Parteien, die für eine auf Betreiben des frz. Militär-gouverneurs Gilbert Grandval ausgearbeitete Verfassung sind: CVP, SPS DPS.

Die Verfassung bestimmt eine Währungs- und Wirtschaftsunion mit Frankreich, die bereits am 20.11. vollzogen wird, für eine Saarmark erhält man 20 ffrs. Eine Reihe von Waren , z.B. Zigaretten, sind nun wieder ohne Karten erhältlich. Der Schmuggel blüht, zunächst in der Richtung Saarland-Pfalz, nach der Währungsreform auch umgekehrt. Mancher wird beim Schmuggeln erwischt, muß saftige Strafen und Zölle zahlen (etwa 150 % des Warenwertes beim franz. Zoll).

Zum Überschreiten der Grenze wird anfangs ein Interzonenpaß mit vierwöchiger Gültigkeit benötigt, der anschließend wieder verlängert werden kann, später werden französische Reisepässe mit dem Vermerk Nationalité Sarroise ausgegeben und schließlich erhalten diejenigen, die in Deutschland arbeiten, dort Felder bestellen oder zur Schule gehen, Grenzgängerkarten. Wer ein Fahrrad besitzt, muß sich eine Fahrradkarte ausstellen lassen und Fahrradsteuer bezahlen

Im Dezember nimmt die aus den Wahlen hervorgegangene Gesetzgebende Versammlung die Saarländische Verfassung mit von Frankreich gewünschten Änderungen an, Johannes Hoffmann wird Ministerpräsident, das Saarland ist zu einem autonomen Staat geworden, wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen. Es gibt zwei verschiedene Personalausweise, die sich äußerlich durch die Farbe des Umschlags unterscheiden, den roten erhalten etwas vergröbert dargestellt die alteingesessenen Saarländer, den grauen die Zugereisten.

 

 

 

Um die Jahreswende sucht ein verheerendes Hochwasser Blies- und Saartal heim, Blieskastel wird überschwemmt, die Holzbrücke über die Blies wird so stark beschädigt, daß sie abgerissen werden muß.

 

 

 

1948

Die Zollunion mit Frankreich am 1.4. beschließt die völlige Abtrennung vom einstigen Reichsgebiet. Mit dem wirtschaftlichen Anschluß übernimmt das Saarland auch soziale Errungenschaften der Frz. Republik, z.B. Kindergeld und Frauenzulage. Die Wirtschaft erholt sich, die Kriegsschäden sind in Mimbach 1948 weitgehend beseitigt, fast alle Kriegsgefangenen sind zurückgekehrt.

Die Mimbacher Feuerwehr erhält wieder eine tragbare Motorspritze, für die ein Jahr später ein gummibereifter Anhänger angeschafft wird.

Im Sommer wird nach fast zehnjähriger Unterbrechung das Mimbacher Schwimmbad wieder eröffnet, das durch Eigenleistung vor allem der Mim-bacher Jugend für den Badebetrieb hergerichtet worden war.

Gründung der Ortsgruppe des VdK

Im November finden zwischen Mimbach und Breitfurt bei einen tragischen Verkehrsunfall 20 junge Leute den Tod. Ein mit Spielern und Anhängern des Rohrbacher Sportvereins voll besetzter Lastwagen kommt von der Straße ab und fährt in die Blies.

Im Sommer wird als Vorstufe zum Bau einer neuen Bliesbrücke eine hölzerne Umgehungsbrücke erstellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

1949

Das Jahr 1949 steht im Zeichen reger Bautätigkeit der Gemeinde. Der neugegewählte Gemeinderat mit Bürgermeister Oskar Carbon an der Spitze beschließt im Juni den Bau eines neuen Wasserhochbehälters und im November den Bau eines Feuerwehrgerätehauses.

Die Kirchweihe wird vom letzten Sonntag im Oktober auf den 1. Sonntag im Oktober vorverlegt.

Mimbach wird Standort einer Gendarmeriebrigade (etwa 30 Beamte).

 

 

 

 

 

1950

Die Haushaltssatzung der Gemeinde Mimbach  hat 5 581 955 ffrs an Ausgaben und Einnahmen zu verzeichnen.

In Mimbach sind 12 Gewerbebetriebe angemeldet.

Einführung einer Pflichtfeuerwehr

Zur Sicherung der Wasserversorgung wird eine Tiefbohrung neben dem alten Pumpenhaus niedergebracht

Die Gemeinde Mimbach stellt den Erlös von 45 Festmetern Stammholz der Kirchengemeinde zur Wiederherstellung des Kirchturms zur Verfügung.

(Das Blattgold zur Vorgoldung des Kirchenhahnes wird, wie so vieles in dieser Zeit, von Zweibrücken eingeschmuggelt.)

Am 24.9. werden die neuen Glocken feierlich eingeholt und geweiht.

Im Sommer wird mit der Erschließung des Baugeländes In der kleinen Acht begonnen.

Die Mühlgasse wird ausgebaut, eine Satzung für die Benutzung der gemeinde-eigenen Wasserleitung wird erstellt.

Im November  erkranken über 50 % der Grundschüler an Masern.

Die Bevölkerungszahl ist auf 830 gestiegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfarrer Lugenbiehl geht in den Ruhestand; Nachfolger wird Pfarrer Pletsch, der die Pfarrstelle bis 1951 betreut.

Die 1945 gesprengte Bliesbrücke wird in Stahlbetonbauweise wieder aufgebaut. Die beschädigten Flutdurchlässe auf beiden Seiten der Blies werden ebenfalls erneuert, das gesamte Brückenbauwerk wird mit Bürgersteigen versehen.

Zur wirksameren Alarmierung wird auf dem Schlauchturm des Feuerwehrgeräthauses eine Alarmsirene montiert.

 

 

 

 

 

1951

Wegen der im Saarland aufgetretenen spinalen Kinderlähmung beginnt das neue Schuljahr erst am 1. Oktober.

Pfarrer Goetz übernimmt die Mimbacher Pfarrei.

 

 

 

 

1952

Arbeitsvergabe für die automatische Straßenbeleuchtung

Eröffnung der Gemeindebücherei

Die Wahlen zum 2. Landtag des Saarlandes bringen einen großen Anteil von Weißwählern, 141792 geben aus Protest gegen die Poltik der Regierung Hoffmann ungültige Stimmzettel ab, im Vergleich dazu: CVP 239421, SPS 141883,. Saar-KP 41410 Stimmen.

 

 

 

 

 

1953

Im März beginnen die Bauarbeiten für die Schulhauserweiterung und das eingegliederte Volksbad.

werden für die frz. Zollbeamten Wohnungen in der verlängerten Neustraße gebaut.

Die Gedenkstätte für die Gefallenenen beider Weltkriege wird erweitert.

Die Pfarrscheuer wird abgerissen.

 

 

 

 

 

 

1954

erfolgt die Grundsteinlegung des Gemeindehauses und des Kindergartens auf dem Gelände der ehemaligen Pfarrscheuer.

Das Abkommen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich schafft die Grundlage für die Volksabstimmung 1955.

Ab dem 23 Juli 1955 sind wieder prodeutsche Parteien erlaubt Die Ortsver­bände der CDU und der SPD werden in Mimbach gegründet.

Nach einem heftig geführten Abstimmungskampf, in dem sich die drei pro-deutschen Parteien CDU, SPD und DPS zum Heimatbund zusammen schließen, bringt die Abstimmung am 23. Oktober 1955 ein eindeutiges Ergebnis: die Saarländer lehnen bei einer Wahlbeteiligung von  96.6 %  das Saarstatut mit 67.7 % ab. Damit ist innerhalb von 20 Jahren zum zweiten Mal eine saarländische Eigenentwicklung gescheitert In Mimbach ergibt dieWahl:

 

 

1955

 

 

Wahlberechtigte:

550

 

Abgegebene Stimmen

527                  95.8%

 

Gültige Stimmen

522

 

 

Ja

27                    5.2 %

 

Nein

495                  94.8 %

 

Seit diesem Jahr zieht am 5. 12. der Nikolaus durch das Dorf.

1956

Bei der Wahl des Gemeinderates stellen CDU und SPD zum ersten Mal Parteilisten auf. Richard Carbon (SPD) löst Oskar Carbon als Bürgermeister ab.

 

 

 

1957

Am 1. Januar erfolgt die politische Rückgliederung. Das Saarland wird das 10. Bundesland.

 

Julius von Lautz wird Innenminister im 1. Kabinett Reinert

 

Am 24. Juni verleiht der Innenminister des Saarlandes der Gemeinde Mimbach das Recht, folgendes Wappen als Gemeindwappen zu führen:“In Gold ein roter Löwe, in der rechten Pranke eine rote Tulpe mit grünen Blättern haltend.“ Gleichzeitig wird der Gemeinde das Recht verliehen, die Farben gelb-rot als Gemeindefarben zu führen. Der Entwurf des Wappens stammt von Kurt Hoppstädter.

 

Die Jahreshauptversammlung der Raiffeisenkasse Mimbach beschließt den Bau eines Lagerhauses.

 

Großbrand auf dem Kahlenberger Hof, die Wasserversorgung bereitet bei der Brandbekämpfung erhebliche Probleme.

 

 

 

1958

Ausbau der Augärten-, Kirch- und Pfarrgasse

Im Oktober wird der Turn- und Sportverein gegründet.

 

 

 

 

1959

Julius von Lautz ist vom 26.2. bis zum 30.4. Präsident des Saarländischen Landtages, vom 30.4.59 bis zum 30.6.1968 ist er Justizminister im ersten, zweiten und dritten Kabinett Dr. Röder.

m 6. Juli ist der Tag X. Die Zollgrenzen fallen, die Franken werden zum Kurs von 100 zu 1 in DM umgewechselt, die nun offizielles Zahlungsmitttel ist.

Die Wirtschaft des Saarlandes wird in das Wirtschaftsgefüge der Bundes-republik eingegliedert; Übergangsbestimmungen sollen die Eingliederung erleichtern. Die französischen Zöllner, zu denen in Mimbach ein gutes Verhältnis besteht, kehren nach Frankreich zurück.

Der Gemeinderat Mimbach verleiht am 6. Juli Herrn Julius von Lautz als Dank für seine besonderen Verdienste um seinen Heimatort Mimbach die Ehren-bürgerrechte. In einer Feierstunde wird am 29.8. der Ehrenbürgerbrief überreicht.

Die Kanalisationsarbeiten im Dorfbereich, die schon einige Jahre früher begonnen haben, werden mit der Verrohrung der Straßen auf dem Knopf abgeschlossen.

Im Wüsten Etzel wird der Sportplatz provisorisch angelegt. Ab dem Spieljahr 1959/60 nehmen zwei Mannschaften des TuS Mimbach an den Rundenspielen der C-Klasse, Gruppe Blies, des SFV teil.

 
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