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Weihnachts- und Neujahrsgrüße


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

vor wenigen Tagen hörte ich im Radio ein Lied dessen Text mich doch sehr berührte. In diesem Lied „Heimweh nach der Weihnachtszeit“ drückt die Sängerin Ute Freudenberg ihre Sehnsucht aus nach der Weihnachtszeit ihrer Kindheit, den fröhlichen Gesichtern der Menschen ihrer Jugendzeit. Ich fühlte mich bei diesem Lied doch stark an meine eigene Kindheit, an Eltern und Großeltern und an das wohlige Gefühl tiefer Geborgenheit zur Weihnachtszeit erinnert. Dies um so mehr, als mit dem Tode meiner Mutter im August dieses Jahres, der letzte Elternteil und somit auch die Verbindung zu meiner Kinderzeit für immer von uns gegangen ist. Die Gedanken schweifen umher, finden keinen Halt. Gedanken an flackernde Kerzen, die nicht nur den Raum in festlichem Glanz erstrahlen lassen, sondern auch die Herzen der Menschen. Auch jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, brennen vor mir vier Kerzen des Adventskranzes und erhellen, trotz dieser doch mitunter schmerzlichen Erinnerungen, meine Stimmung in dieser dunklen Jahreszeit. Ich denke zurück, an die Geschenke zu Heiligabend, die wir als Kinder mit leuchtenden Augen und nicht endend wollender Neugier erwarteten. Erinnerungen und Bilder an längst vergangen geglaubte Tage zeichnen sich vor mir ab. Wehmütig bleiben mir noch folgende Worte des Liedes in Erinnerung, die dem Sinn nach das auszudrücken vermögen, was meine Mutter noch letztes Weihnachten erzählte. Seinerzeit schien es für mich noch ohne Bedeutung, doch heute weiß ich, wie recht sie damit hatte: „Das alte Jahr wird einfach geh`n; so still und leise wie ein Traum. Es nimmt sich ein Stück Jugend mit von uns`rem eignen Lebensbaum.“ Ich denke dass viele von Ihnen, gerade aber die ältere Generation, genauso denken und fühlen werden. Gerade jetzt in der Weihnachts- und Vorweihnachtszeit ist es daher besonders schwer für alle, die einen lieben Menschen verloren haben. Gerade das erste Weihnachtsfest ohne sie, ist noch voller schmerzhafter Erinnerungen an das Vergangene. Ich möchte Ihnen Mut machen für die Zukunft und dennoch nicht vergessen, auch denjenigen mein Mitgefühl auszusprechen, deren Leben sich, aufgrund einer schweren Krankheit, den Verlust des Arbeitsplatzes oder einer Trennung, ebenfalls total verändert hat. Ich hoffe inständig, dass Sie alle in den kommenden Weihnachtstagen Kraft für das neue Jahr schöpfen können.

Darüber hinaus möchte ich auch die Gelegenheit nutzen, um allen ganz herzlich danke zu sagen, die sich für das Wohl unserer Gemeinde engagieren. Insbesondere danke ich allen die in Vereinen, dem Roten Kreuz, der Feuerwehr, im kirchlichen Bereich, aber auch den Parteien, meist in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig sind. Diese Leistungen sind nicht hoch genug einzuschätzen. Unser Gemeinschaftsleben steht und fällt mit diesem ehrenamtlichen Engagement. Nicht nur ein Stück Kultur, sondern unsere gesamte Lebensweise gerät in Gefahr, wenn es nicht gelingt, Frauen und Männer für Ehrenämter zu gewinnen. Ohne diese Leistungen wäre unser Leben um vieles ärmer. Wir sind unendlich Dankbar für diese ehrenamtliche Hilfe und könnten diese Leistungen niemals bezahlen. Und ich bin froh, dass wir in Mimbach noch viele ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger haben.


Und dennoch ist zu beklagen, dass immer weniger Menschen Freude daran haben, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Diese Entwicklung ist nicht nur für Mimbach bezeichnend. Doch leider ist auch bei uns festzustellen, dass immer weniger unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen und sich im gesellschaftlichen Bereich zu engagieren. Dies wird von Vereinen, Verbänden, Kirchen und Politik gleichermaßen beklagt.


Nirgends kann die Bedeutung von Toleranz, Fairness und Hilfsbereitschaft, die Bedeutung von Zusammenhalt und gemeinsamer Verantwortung besser vermittelt werden, als in unseren Vereinen und Verbänden. Toleranz, Akzeptanz und Vertrauen, aber auch Geduld, Zuversicht und Verantwortung für die Gemeinschaft sind von uns allen gefordert. Sicherlich wird auch das neue Jahr daher nicht einfach werden, doch wir werden es mit Zusammenhalt, Hoffnung und Engagement angehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, sowie für das Jahr 2012 Gesundheit, Zuversicht und Erfolg. Ich wünsche uns allen die Kraft und den Mut, unsere Aufgaben zu erfüllen und für unsere Pflichten einzutreten, um das Geschaffene und Erreichte zu erhalten bzw. zu verbessern um dies an unsere Kinder und Enkelkinder weitergeben zu können.

Das folgende Weihnachtsgedicht “Wunschzettel“ von Cilli Kehsler will versuchen, Sie noch mal in die Kindheit zurück zu versetzen:

Noch mal ein Kind sein zur Weihnachtszeit;
Das wäre ein Wunsch von mir.
Mit Herzklopfen lauschen, was drinnen geschieht,
gleich hinter der Stubentür.

Noch einmal Briefe ans Christkind schreiben,
wie man als Kind es getan.
Mit leuchtenden Augen zum Sternenzelt blicken,
ob der Brief dort oben käm an.

Noch einmal so voller Vertrauen zu sein,
wie einst in bescheidener Zeit.
Das Wunder der Weihnacht tatsächlich zu spürn
mit Staunen und Glückseligkeit.

Das Christkind zu bitten in der Heiligen Nacht,
dass der Himmel es schneien lässt,
und zum Schutzengel beten, dass die Mutter nicht merkt,
dass die Plätzchen man fand vor dem Fest.

Noch einmal so restlos verzaubert zu sein,
ich weiß nicht, ob uns das gelingt.
Doch ich bitte die Liebe in unserer Welt,
dass sie dieses Wunder vollbringt.

Übrigens, wenn ich Ihnen zum Jahreswechsel "einen guten Rutsch" ins Neue Jahr wünsche, dann nicht in der Hoffnung, dass es glatt wird. Der Wunsch geht schließlich auch nicht auf das Verb "rutschen", d.h. gleiten zurück, sondern auf den rotwelschen bzw. jiddischen Begriff "Rosch", was "Anfang" oder auch "Kopf" bedeutet. Der Jahresbeginn wird in der hebräischen Sprache "Rosch ha Schana", also "Kopf des Jahres" genannt. Das Jiddisch enthält mittelhochdeutsche, hebräische und slawische Elemente. Man wünschte sich zum Neujahr "a gut Rosch", einen guten Anfang. Erst später wurde dieses Wort mit dem deutschen "Rutsch" –kommt von "rutschen"- überstülpt. Im Laufe der Zeit geriet seine eigentliche Herkunft allerdings in Vergessenheit.

Gehen wir daher mit Hoffnung und Zuversicht

und einem „A gut Rosch“ ins neue Jahr

Ihr Ortsvorsteher Gerd Weinland

(gw) 


 
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